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«Kassensturz» über Plastikteilchen im Honig

 

In seiner Ausgabe vom Dienstag, 25. März, hat das Konsumentenmagazin «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens Honig auf die Umweltbelastung mit Plastikteilchen untersuchen lassen. Darunter waren viele Schweizer Honige, auch ein Glas aus der Bioimkerei von Marco Paroni. Für den Berufsimker aus Heimenhausen ist dies einmal mehr ein akutes Zeichen, wie sensibel und betroffen die Bienen und damit auch ihr Honig auf die zunehmende Verschmutzung der Umwelt reagieren.

 

Was sich unter den Mikroskopen im deutschen Prüfungslabor des «Kassensturz» gezeigt hat, ist für Berufsimker Marco Paroni in mehrfacher Hinsicht beunruhigend. Zum einen will er keine vermeintlichen Verunreinigungen seines Naturprodukts Honig, zum andern liesse sich diese Verunreinigung vermeiden, wie der «Kassensturz» mit den Proben aufzeigen wollte: «Im Honig zeigt sich, wie vor allem die Kosmetikindustrie unsere Umwelt und damit auch den Lebensraum der Bienen belastet.»

 

Verantwortung wahrnehmen
Dort müssten Konsumentinnen und Konsumenten besser heute als morgen ansetzen und keine Kosmetika mehr kaufen und gebrauchen, die solche Mikroplastikteilchen zum Wohl der persönlichen Schönheit einsetzen und freisetzen: «Alle jene also, die sich nach dem Kinobesuch bei ,More than honey’ für die Bienen in die Verantwortung nehmen und Gutes tun wollen, sollten ihren Kosmetik-Schrank darauf hin überprüfen.» Vom Kurzschluss, nun keinen Honig mehr zu essen, hält Paroni gar nichts.

 

Ein globales Symptom
Unverantwortlich bis fahrlässig handeln würden denn auch jene journalistischen Trittbrettfahrer, die das Problem in ihren Gazetten nach der Kassensturz-Sendung unter dem Titel «Schweizer Honig ist voller Plastikteilchen» regionalisieren – und damit den einheimischen Imkereien massiv schaden: «Diese Plastikteilchen sind kein Schweizer, kein lokales, sondern ein globales Umweltproblem. Was nicht heisst, dass wir in der Schweiz handeln müssen, um global Zeichen zu setzen.»

 

Wo Milch, Honig und Plastik fliessen
Im Artikel der Pendlerzeitung «20 Minuten» setzt Konsumentenschützerin Sara Stalder gar noch einen drauf: «(...) Stalder rät den Konsumenten, die keine Plastikteilchen zu sich nehmen wollen, im Moment ganz auf Honig zu verzichten – oder auf ausländische Produkte auszuweichen, die weniger Plastik enthalten.» Für Paroni ist diese Aussage schwer zu akzeptieren. Zumal deutsche Untersuchungen die Mikroplastikteilchen im Trinkwasser, aber auch in der Milch nachgewiesen haben. Marco Paronis Frage dazu: «Sollen wir nun auch auf das Konsumieren von Schweizer Trinkwasser und Schweizer Milch verzichten. Und mit unserem Durst ins Ausland ausweichen?»

 

Verbot für die Kosmetikindustrie
Einig geht Imker Paroni mit der Konsumentenschützerin in deren Ruf nach einem Verbot von Plastik in der Kosmetikproduktion: «Der Bund muss rasch auf diese Signale und Symptome reagieren und mit gesetzlichen Massnahmen verhindern, dass Plastikteilchen ins Wasser und damit auch in unsere Lebensmittel gelangen».

 

Keine Plastikkästen bei Bio
Mit Kopfschütteln quittiert Marco Paroni eine andere Aussage aus dem Beitrag des «Kassensturz». Sie kam von Richard Wyss, dem Verbandspräsidenten der Deutschschweizer Imkerinnen und Imker (VDRB). Dieser verwies in seinem Statement vor laufender Kamera auch auf Bienenbeuten, sprich: Bienenkästen aus Plastik, die in der Imkerei heute zum Einsatz kämen. Marco Paroni dazu: «In der Bioimkerei sind solche Plastikbeuten verboten. Die Kästen sind aus unbearbeitetem Holz. Die Aussage des Präsidenten ist gelinde gesagt falsch.»

 

Kein Rübenzucker im Honig
Zu den missverständlichen Aussagen des Imker-Präsidenten sagt Marco Paroni gleich noch dies: «Wyss spricht auch vom Rübenzucker, den die Imker ihren Bienen zusätzlich füttern und der Plastikteile enthalten könnte. Dass hiervon auch etwas in den Honig gelangen könne. Wichtig für die Konsumentinnen und Konsumenten zu wissen: In einer seriösen Imkerei darf dieser Futterzucker im Honig absolut nicht auftauchen und ist somit in meinem Honig auch absolut kein Thema.»


Für alle, die den Beitrag im «Kassensturz» nicht gesehen haben, hier der Link dazu. Im «Kassensturz» erfahren Sie auch, wie Sie mit einem speziellen App die Kosmetika auf Plastikteilchen checken können.

 

 

 
 
 

 

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