Ein Bergler mit Tessiner Wurzeln

 

Lehrmeister Gehret. Marco Paroni ist ein ruhiger und besonnener Mensch. Ein Bergler mit Tessiner Wurzeln. Aufgewachsen im Berner Oberland. Seit jungen Jahren befasst sich der Heizungsinstallateur im Einmannbetrieb in seiner Freizeit professionell mit den Bienen. Seit den ersten Besuchen mit seinem Bruder Mario beim alten Sägereibesitzer Emanuel Gehret, der artrosegeschwächt nicht mehr allein zu seinen Bienen schauen konnte und damals per Inserat nach Hilfe gesucht hatte. Das ist bald 40 Jahre her. Und Paroni lernt von seinen Bienen täglich dazu. Sein erster Lehrer Gehret war nicht nur als Holzspezialist ein Meister seines Fachs. Er konnte einen Baum nur einmal anschauen und kannte seine Geschichte und was aus seinem Holz am besten geraten könnte.

 

Aus der Wabe direkt ins Glas. Genauso war es mit den Bienen. Lehrmeister Gehret hat den Honig nie erhitzt, sondern aus dem Stock und den Waben jeweils direkt in die Gläser abgefüllt. Das macht Marco Paroni auch heute noch so. Aus tiefster Überzeugung. Die Hitze schadet dem Honig nur. «Wenn ich den Honig aus dem oberen Honig-Bereich im Bienenstock nehme, ich nehme ihn ja nie aus der Brut, ist er so reich an Vitalstoffen, wertvollem Fruchtzucker, hochwertigen Säuren, Mineralstoffen, Vitaminen, Fermenten, wie dies sonst nirgendwo in einem Naturprodukt zu finden ist. Das haben die Bienen alles zusammengetragen. Bewusst zusammengetragen und aufbereitet. Weil sie nur so als starkes und kräftiges Volk über den Winter kommen können.»

 

Kristalle sind Gütesiegel. Wenn doch nur seine Imkerkollegen und die Kundinnen und Kunden erkennen würden, was in einem Glas Honig steckt. Und was die Imker darin alles kaputt machen können, wenn sie den Honig eben erhitzen, oder wenn sie gegen die Varroamilbe mit Gift hantieren. Oder wenn sie ein Glas, an dem Honigblumen in Kristallen zu sehen sind, als minderwertig wegstellen, obwohl genau das Gegenteil der Fall ist: die Kristalle sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Honig vom Stock direkt ins Glas kam und im Glas kristallisiert hat. Es sei zudem ein Qualitätszeichen für einen niedrigen Wassergehalt. Dass alle diffizilen Stoffe nicht erwärmt wurden und somit noch in voller Kraft vorhanden sind.

 

Es ist alles drin. Das sei dann eben ein Honig, von dem der deutsche Professor Eberhard Bengsch, Virologe am renommierten Max-Planck-Institut, an einer Tagung begeistert und begeisternd in den vollen Saal rufen liess: «Der Mensch kann sich heute nichts Besseres tun, als täglich Honig zu essen! Was er sonst nicht mehr an Vitalstoffen bekommt, im Honig sind sie drin. Es ist alles drin, weil es die Bienen so haben müssen. Eine bessere Zellernährung gibt es nicht.»

 

Seit 1987 Berufsimker in Heimenhausen. Esther und Marco Paroni betrieben die Bioimkerei seit 1987 gemeinsam in Heimenhausen/BE. Die beiden wohnten in einem alten, grösstenteils selbst umgebauten Studhaus. Im Februar 2013 starb Esther nach schwerer Krankheit. Marco Paroni führt die Imkerei alleine weiter. Er bestreitet heute gut 80 Prozent seines Lebensunterhalts mit der Produktion von Biohonig, Bienenprodukten und der Bienenzucht. Marco ist einer der wenigen Berufsimker der Schweiz. Er imkert kontrolliert und zertifiziert biologisch. Er arbeitet mit Bienen der Rasse Buckfast. Er hat eine eigene Zucht und Selektion. Seine Zuchtziele: Genetische Vielfalt, Vitalität, Krankeitsresistenz. Marco Paroni kontrolliert als Bioinspektor im Auftrag des Kantons Imkereien vor allem im Oberaargau. Er referiert als Dozent und Ausbildner seit Jahren zur Bienenzucht, der Imkerei und den wohltuenden Wirkungen der Bienenprodukten. Er züchtet selbst Buckfast-Königinnen.

 
 
 

 

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